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Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft setzt sich fort

28. April 2014

- Technischer Fortschritt ermöglicht nachhaltiges Wirtschaften -

Angesichts der wachsenden Nachfrage nach Agrarprodukten ist die Steigerung der Produktivität in der Agrarwirtschaft von großer Bedeutung. Auch für die deutsche Landwirtschaft - als eine der ertragreichsten - erwächst hieraus eine tragende Rolle für die Welternährung. Dieser Aufgabe ist sie in den letzten Jahren durch beeindruckende Produktivitätssteigerungen gerecht geworden. Allein von 1991 bis 2011 stieg ihre Arbeitsproduktivität um 123 %. Vielfach ist es dabei gelungen, Ökonomie und Nachhaltigkeit zu verbinden. Bei steigenden Erträgen gelang es beispielsweise, die Effizienz bei der Düngung zu verbessern, den Energieverbrauch zu senken und zusätzliche Flächen für Umweltmaßnahmen bereitzustellen. Ermöglicht hat dies der technische Fortschritt u. a. in der Pflanzen- und Tierzucht. Auch künftige Fortschritte sind auf Innovationen angewiesen. Ob weitere Steigerungen der Produktivität möglich sind, hängt unter anderem von politischen Rahmenbedingungen und wachsenden gesellschaftlichen Anforderungen beim Tier- und Umweltschutz ab. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Finanzierung, da für die Entwicklung und Umsetzung von Innovationen ein immer höherer Kapitaleinsatz notwendig ist. "Der technische Fortschritt beschleunigt sich und die Abstände zwischen großen Investitionsschritten werden immer geringer. Die Landwirtschaft ist deshalb zu einer der kapitalintensivsten Branchen geworden. Die Landwirtschaftliche Rentenbank stellt den Unternehmen günstiges Fremdkapital zur Verfügung und fördert die Umsetzung innovativer Projekte von der Entwicklung über die Markteinführung bis hin zur flächendeckenden Anwendung in der Praxis - und das zu besonders günstigen Konditionen", so Horst Reinhardt, Vorstandsprecher, anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Förderbank für die Agrarwirtschaft.

Wie die Rentenbank in ihrem Geschäftsbericht ausführt, ernährt heute ein Landwirt 129 Menschen. Vor 100 Jahren waren es nur vier und selbst vor 50 Jahren gerade einmal zehn Menschen. Wesentliche Voraussetzungen für diese Steigerung waren die zunehmende Spezialisierung und das Wachstum der Betriebe. Das erlaubte es, den technischen Fortschritt effizient zu nutzen. So lag beispielsweise der Hektarertrag für Weizen vor gut hundert Jahren in Deutschland bei 18,5 Dezitonnen. Heute liegt er mit rund 75 Dezitonnen viermal so hoch. Gleichzeitig hat die Ressourceneffizienz erheblich zugenommen. Einer aktuellen Studie der Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) zufolge haben sich in Deutschland zum Beispiel die Stickstoffbilanzüberschüsse zwischen 1990/1992 und 2007/2009 um ca. 30 % verringert.

Wie die Rentenbank weiter ausführt, haben sich auch die „Leistungen aus dem Stall" immer weiter verbessert. Dieser Bereich erwirtschaftet die Hälfte des Produktionswerts der deutschen Landwirtschaft. So stieg beispielsweise die durchschnittliche Milchleistung pro Kuh und Jahr zwischen 1990 und 2012 von 4 700 kg auf 7 323 kg - bei intensiven Spitzenbetrieben sind es noch deutlich mehr. Züchterische Fortschritte und hochwertiges Futter ermöglichen diese Entwicklung, ebenso wie Laufställe oder Melkroboter. Die modernen Haltungsformen erhöhen das Tierwohl und führen gleichzeitig zu arbeitswirtschaftlichen Verbesserungen. Positive Effekte hat die Leistungssteigerung auch in Bezug auf den Umwelt- und Klimaschutz: Die Futterverwertung verbessert sich und die Methanbildung pro Kilogramm erzeugter Milch sinkt.

Bei der Befragung im Rahmen des „Konjunktur- und Investitionsbarometers Agrar" im Dezember 2013 erwarteten 55 % der Landwirte, dass sich die positive Ertragsentwicklung in ihrem Betrieb unverändert fortsetzen wird. 11 % gehen sogar von einer höheren Steigerung aus. Größere Betriebe beurteilen die Potenziale zur Ertragssteigerung sogar noch positiver als der Durchschnitt. Ob und in welchen Bereichen weitere Produktivitätszuwächse erzielt werden können, hängt nicht zuletzt von der gesellschaftlichen Akzeptanz und der Nachhaltigkeit der Produktionsmethoden ab. Ökonomie und Ökologie aber auch soziale Aspekte lassen sich vielfach verknüpfen. Im technischen Bereich gibt es zahlreiche Beispiele, die möglicherweise für weitere Produktivitätsfortschritte sorgen werden: Precision Farming, der Einsatz von Robotern oder die automatische Überwachung mit Hilfe von Sensoren in der Tierhaltung.

Technischer Fortschritt ist für die deutsche Landwirtschaft von großer Bedeutung, denn er definiert die Grenzen des Wachstums ständig neu. Dementsprechend ist die Förderung von Innovationen für die Rentenbank als Förderbank für die Agrarwirtschaft eine zentrale Aufgabe. Dafür stehen Mittel aus dem Zweckvermögen des Bundes bei der Rentenbank und aus dem Rentenbank-Programm „Forschung für Innovationen in der Agrarwirtschaft" zur Verfügung. Die Förderung erfolgt als Zuschuss oder im Rahmen besonders zinsgünstiger Darlehen. Aktuell unterstützt die Rentenbank insbesondere die Ausschreibung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zum Thema „Innovationen zur Verbesserung der Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren" sowie Projekte der Deutschen Innovationspartnerschaft Agrar (DIP).

Weitere Informationen zur Entwicklung des technischen Fortschritts in der Agrarwirtschaft und seiner Bedeutung für die Nachhaltigkeit enthält der Geschäftsbericht 2013 der Rentenbank. Interessenten können ihn kostenlos unter Telefon 069/2107-363, Fax -6447 oder www.rentenbank.de bestellen.

Service:
Die Landwirtschaftliche Rentenbank ist die deutsche Förderbank für die Agrarwirtschaft. Im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags fördert sie agrarbezogene Vorhaben durch zinsgünstige Finanzierungen, die wettbewerbsneutral über die Hausbanken vergeben werden. Der Förderauftrag bestimmt auch die Gewinnverwendung. Die Bank ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, deren Grundkapital von der Land- und Forstwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland aufgebracht wurde. Überwiegend refinanziert sie sich an den internationalen Finanzmärkten. Die Förderbank gehört zu den wenigen Triple-A-Adressen Deutschlands.