Im Rahmen ihres jährlichen Symposiums stellte die Edmund Rehwinkel-Stiftung der Landwirtschaftlichen Rentenbank heute in Berlin die Ergebnisse der von ihr geförderten Studien zum Thema „Die Zukunft der Bioenergie" vor.
„Dass wir mit den geförderten Arbeiten so nah an der aktuellen Diskussion um das neue EEG sind, ist kein Zufall", sagte Dr. Horst Reinhardt, Sprecher des Vorstands der Rentenbank und Vorstandsvorsitzender der Edmund Rehwinkel-Stiftung, anlässlich der Präsentation. Die Stiftung habe bereits 2012 bei der Ausschreibung des Themas eine Bewertung der Förderung anstoßen und Perspektiven der Bioenergie in Deutschland aufzeigen wollen, so Dr. Reinhardt weiter. Im 40. Jahr ihres Bestehens unterstreiche die Stiftung damit einmal mehr den hohen Anspruch an Aktualität und Praxisbezug ihrer Förderprojekte.
Die in Band 30 der „Schriftenreihe der Rentenbank" veröffentlichten Studien betrachten unter anderem die Auswirkungen der Bioenergieproduktion auf den Pachtmarkt, geben rechtliche Einschätzungen zur Reform der Bioenergieförderung und widmen sich den CO2-Vermeidungskostenpotenzialen verschiedener Biogaslinien. Eines der Ergebnisse ist, dass Bioenergie die Integration fluktuierender erneuerbarer Energien und die Stabilisierung der Energieversorgung unterstützen kann. Eine dringende Aufgabe der Energiewende bleibt die Flexibilisierung bestehender Biogasanlagen.
Die Studien wurden von Professor Latacz-Lohmann und seinen Mitarbeitern von der Universität Kiel, Professor Schmitz und seinem Team von der Universität Gießen, Dr. Meyer-Aurich vom ATB Potsdam-Bornim und seinen Kollegen, Professor Martínez von der Universität Göttingen sowie Matthias Edel von der Deutschen Energie-Agentur GmbH erstellt.
Die etwa 120 Teilnehmer des Symposiums diskutierten gemeinsam mit den Autoren der Studien deren Forschungsergebnisse. Für eine Einordnung in die neuen Rahmenbedingungen der Bioenergieförderung in Deutschland sorgte Dr. Bernhard Dreher aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Bereits am Vorabend diskutierten die Teilnehmer des Symposiums mit Professor Fritz Vahrenholt, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, bei einem gemeinsamen Essen. Der frühere Hamburger Umweltsenator und ehemalige Vorstandsvorsitzende der RWE Innogy GmbH äußerte in seinem Gastvortrag die Sorge, dass der überstürzte Alleingang „zur Rettung der Welt" sich bei der nächsten wirtschaftlichen Krise Deutschlands rächen werde. Er plädierte für eine grundlegende Reform des EEG und eine Begrenzung der Kosten. Eine Zukunft haben nach seiner Auffassung erneuerbare Energien dort, wo sie wettbewerbsfähigen Strom produzieren können, und es Netze gibt, die diesen Strom aufnehmen und zum Verbraucher transportieren.
Interessenten erhalten den Band 30 der „Schriftenreihe der Rentenbank" kostenlos (Tel. 069/2107-363; Fax -6447 oder über unser Online-Bestellformular.
Service:
Die Edmund Rehwinkel-Stiftung der Landwirtschaftlichen Rentenbank wurde 1974 zur Erinnerung an den früheren Bauernpräsidenten und langjährigen Vorsitzenden des Verwaltungsrats der Rentenbank ins Leben gerufen. Ziel der Stiftung ist die Förderung von agrarbezogener Wissenschaft und Forschung. Die Stiftung schreibt dazu einmal im Jahr ein aktuelles Schwerpunktthema aus. Interessierte können sich darauf mit einer Projektskizze um Förderung bewerben. Darüber hinaus vergibt die Stiftung Stipendien an Studierende, die ihren Master mit agrar- oder ernährungswissenschaftlichem Schwerpunkt an einer deutschen Hochschule absolvieren. Seit diesem Jahr fördert die Stiftung unter dem Titel „Wissenschaft.Praxis.Dialog" zusätzlich den Austausch zwischen Wissenschaft und land- sowie ernährungswirtschaftlicher Praxis. Nähere Informationen unter www.rehwinkel-stiftung.de.